Zwei Tage nach der Abstimmung über die Initiative zum Bauverbot von Minaretten und nach der Durchsicht von ein paar Blogs und Zeitungen schwirrt mir der Kopf. Mir scheint immer mehr, dass da von der Mehrheit der Abstimmenden sehr sehr viel in ihr JA gepackt wurde – da ging es also längst nicht mehr um das Bauverbot. Und ganz offensichtlich hat man bei der Gegnerschaft der Initiative gemeint, nichts oder nicht viel an Überzeugungsarbeit für ein Nein unternehmen zu müssen, man meinte offenbar, das erledige sich alles ganz von selber.
Argumente tauchen erst jetzt auf – Substanz hat die absurdesten für die Initiative gelistet und entsprechend kommentiert und entkräftet – leider kommt das aber nun im Kampf gegen die Initiative alles zu spät.
Ich denke, es wir auch in Zukunft sehr schwierig werden, eine Initiative, die so sehr auf der emotionellen Ebene punktet, mit rationalen Argumenten entgegnen zu können. Das Resultat der Annahme der Vorlage ist also ein emotionaler, aber bestimmt kein rationaler Sieg.
Ich sage es immer wieder: ohne die völlig hirnamputierte Idee, Plakate verbieten zu wollen, wäre diese Initiative NIE zu Stande gekommen.
Ich denke nicht, dass die Mehrheit „Ja“ nur gerade darum zustande gekommen ist. Es ist m.M. nach die Kombination ganz verschiedenster emotionaler Faktoren – von den Minaretten bis zu den Rasern, von Schlüer bis Onken und dazu wohl auch noch die Motivation, denen in Bern eines auszuwischen.