Nach der Reformation wurde auch die Fastnacht abgeschafft – reformierte Orte und Städte (wie Bern und Zürich) hatten also über viele Jahrzehnte kein solches Fest im Frühling mehr. Erst in der Neuzeit versucht man an diesen Orten, den alten Brauch mehr oder weniger erfolgreich wieder einzuführen. Doch Zürich geht ganz offensichtlich aber einen anderen Weg. Nein, ich meine nicht Sechseläuten – sondern die Street Parade scheint einen Fastnachtersatz zu sein. Bunt und schrill „gekleidete“ Leute bewegen zu dumpfer und monotoner „Hintergrundmusik“ durch Strassen und Gassen. Und nach der „Parade“ ist ja dann noch längst nicht fertig – die Festivitäten, pardon, die Parties im Hallenstadion, auf dem Maag-Areal und in der Rote Fabrik gehen noch weiter durch die ganze Nacht. Und morgen Sonntag brummt dem einen oder der anderen sicher der Schädel – kaum nur durch die laute Musik hervorgerufen. Ich gebe es ja zu – für mich ist „richtige“ Fastnacht zur „richtigen“ Zeit faszinierender.