Billigzug

In unseren Nachbarländern fährt er teilweise schon oder nimmt demnächst den Betrieb auf: Der Billigzug. Auch in der Schweiz wäre dies möglich – unter bestimmten Bedingungen.
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Und noch so ein Artikel heute – noch immer geistert offenbar in den Teppichetagen die Religion der Deregulierung rum. Es gibt doch heute eine Menge Beispiele, die zeigen, dass eben längst nicht auf jedem Bereich diese Marktbeeinflussung funktioniert und was besonders den öffentlichen Verkehr angeht, sollte man die Horror-Szenarien aus England doch längst bemerkt haben. Aber nein, schon wieder ein so völlig verqueres Projekt der „Billigzüge“. Die Reisenden wollen das bestimmt nicht. Und in der Schweiz, wie wir doch alle unterdessen wissen sollten, ist die Bahninfrastruktur sowieso schon bis an die Grenzen ausgelastet. Was sollen da also bitte diese Billigzüge? Oder wird nach der Religion der Deregulierung wieder einmal mehr das Konzept angestrebt, dass die Gewinne privatisiert, die Verluste aber dem Staat überantwortet werden – das heisst: gut frequentierte Linien (z.B. Bern-Zürich) sollen übernommen werden, aber die wenig rentierende Versorgung der Randregionen soll dann der Staat resp. die SBB weiterhin übernehmen müssen?

Wer sagt diesen „Managern“ und Politiker endliche, dass es viele Bereiche gibt, in denen diese Marktregulierung eben nicht funktioniert: Verkehr, Strom, Wasser, Telekommunikation (zum Teil) – jedenfalls dort, wo die Infrastruktur nicht einfach beliebig erweitert werden kann. Oder wo bitte sollen die Billigzug-Anbieter noch ein neues Schienennetz in unserer engen Schweiz bauen? Oder wo sollen private Stromanbieter bitte noch Überlandleitungen hinstellen, wo diese bereits heute mehr als umstritten sind. Wann bitte beginnt bei diesen Leuten der Denkprozess? Können die vielleicht gar nicht mehr denken und sind nur auf den momentanen Gewinn fixiert?

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