Nachdem so langsam aber sicher klar wird, dass der Swisspass eine Fehlentwicklung ist, gehen verschiedene ÖV Partner eigene Wege und entwickeln App’s für Smartphones. Die BLS hat so ein Projekt gestartet, die RhB macht etwas anderes und weitere Ansätze gehen in die gleiche Richtung (zB. Postauto). Auch die SBB selber ist an der Entwicklung des „elektronischen Tickets“ mehr als interessiert. Aber einmal mehr geht es weniger um Komfort der Kunden, sondern um eigene Interessen.
Aber alle diese alternativen Versuche sind nicht wirklich gut zu heissen, alle kranken an genau den selben zwei Punkten:
- Datenschutz: Es werden Bewegungsdaten erfasst – wo der Kunde ein- und wo er wieder ausgestiegen ist. Damit sind problemlos Bewegungsprofile erstellbar. Einmal entstandene Daten werden nie mehr gelöscht und wecken Begehrlichkeiten. Diese Tendenz muss vom Datenschutz dringend unterbunden werden.
- Konsumentenschutz: Als Konsument will ich vor der Reise wissen, was mich das kostet und nicht viel später dann auf der Abrechnung der Kreditkarte (eine weitere Datenverknüpfung dazu)
Warum das Tarifsystem geändert werden soll, ist bisher kaum kommuniziert werden. Das einzige Argument, das bisherige sei nicht mehr „zeitgemäss“ ist mehr als fragwürdig. Neu bedeutet nämlich nicht einfach „besser“ – hier ist genau das Gegenteil der Fall. Die ungelösten Fragen in Bezug auf Daten- und Konsumentenschutz werden diese Projekte hoffentlich zum stoppen bringen.
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