Seit ein paar Tagen lese ich auf Twitter die Tweets der #sbbservicescout und bin arg enttäuscht. Da kommt wirklich nicht viel – und das, was man da liest, ist eher oberflächlich, ziemlich simpel und macht nicht wirklich einen kompetenten Eindruck, sorry.
Wenn da jemand alles, was von der SBB kommt, „cool“ und „geil“ findet, ist das wenig hilfreich – weder für die SBB noch für die Kunden. Ein anderer bestätigt einfach nur gerade das, was SBB Kunden schreiben („Ja stimmt, ich habe auch schon schmutzige WC’s gesehen“). Ja und, wozu braucht es da einen Scout mit geschenktem GA? Und wieder ein anderer schreibt von seinen Zukunftsträumen, nach denen sich die SBB mächtig anstrengen müssen, damit sie gegen selbst fahrende Autos von Google und gegen Uber ankommen zu können.
Du meine Güte. Unter diesem Tag respektive von dieser Gruppe von 10 Leuten habe ich wirklich mehr erwartet. Von den anderen 7 Scouts ist übrigens noch nichts erschienen – vielleicht habe ich es ja nicht gesehen. Aber das Tag #sbbscervicescout ist sehr lahm. Diese PR-Übung kommt bei mir bis jetzt etwas lächerlich rüber.
Jetzt bin ich aber enttäuscht! Du hast echt meine zwei langen Blogposts nicht gelesen? Auch wenn ich dieses Mandat für 1 Jahr habe, hätte ich natürlich erwartet, dass ALLE Bahnreisenden der Schweiz – und insbesondere die kritisch eingestellten – mich nun persönlich kennen und alles, was ich schreibe, aufsaugen. – OK, Ironie off: Das ist ein Jahresmandat, jede/r von uns wird mindestens 3 recherchierte Postings zu redaktionellen Themen verfassen, das gibt also 30 grosse Beiträge – neben den Tweets und Postings, die wir als Vielreisende und -Schreibende weiterhin verschicken, wie vor dem Mandat auch. Und da hats Platz für Vieles: Lustiges, Kritisches, Lobendes, Verbesserungsvorschläge … Und wenn dir das zu „bahnal“ ist, schreibe deine eigenen – der Hashtag ist ja öffentlich. Und die Kampagne soll ja nicht nur uns #sbbservicescouts happy machen, sondern die Zufriedenheit von möglichst vielen Reisenden mittel- und langfristig verbessern. In diesem Sinn: Beobachte uns bitte weiter, schreib tweete deine eigenen Kritikpunkt – und bring aktiv Vorschläge oder Ideen ein, über Themen, die dich interessieren. Ich schaue gerne, was ich davon in meine Arbeit einfliessen lassen oder an einen der anderen Scouts weitergeben kann, die an einem ähnlichen Thema arbeiten wie das, was dir unter den Nägeln brennt. Im Übrigen habe ICH den Hashtag bereits als hilfreich erlebt: Als ich geschrieben hatte, dass die Eritreer am Bahnhof Bülach nicht verstünden, was wegen der Zugsausfälle passiere, schaltete sich @railservice ein – und wenige Minuten später stand eine Mitarbeitende der Bahn bei denen auf dem Perron und erklärte auf Englisch – und mit Händen und Füssen – was los war und wohin die Jungs nun gehen mussten. DAS ist für mich eine Steigerung der Kundenzufriedenheit – und eine Motivation für mich, dieses Jahr als #sbbservicescout aktiv zu sein.
Danke für den Kommentar. Natürlich werde ich mich weiterhin zum Thema #SBB melden – sei es hier oder sei es via Twitter unter #sbbservicescout und meine Bemerkungen und Beobachtungen schildern.
Nur: Ich bekomme dafür keine Jahres-GA und Spesen. Und das finde ich an der ganzen Aktion mehr als nur fragwürdig. Warum sollen 10 Reisende für ihre Reaktionen belohnt werden – alle anderen gehen aber leer aus? Sorry, das Konzept geht für mich so nicht auf und der normale Reisende kommt sich so „etwas“ versetzt vor.